Jetzt nochmal: Respekt. Und danke.
Was Du hier zu elektronischem Papier bringst, ist echte Fortbildung und aussagekräftig in Sachen "Vergleich".
Beide Daumen: HOCH.
Danke, gerne. Ich gebe mein Wissen gerne weiter, denn vieles von dem kann man nur über die Jahre sammeln und verraten einem die Autohersteller nur ungerne.
Ich hatte das Glück einige Jahre hinter die Kulissen zu schauen und mit den Entwicklern der E-Autos großer Automobilhersteller zu sprechen und so deren Wissen aber auch Denkweisen kennen zu lernen.
Danach ist vieles klarer und man versteht die Motivation und vor allem die Feinheiten bei den unterschiedlichen E-Autos und deren abweichendes Verhalten.
Gerade die Ingenieure sind ein ganz spezieller Typ Mensch, die manchmal an uns Kunden verzweifeln. Ich werde nie vergessen wie entgeistert mich z.B. der Mitarbeiter von Hyundai angeschaut hat, als ich ihm gesagt habe, dass mir der Verbrauch "egal" ist und es mir auf der Langstrecke nur auf die Reisezeit (Fahrzeit + Reisezeit) ankommt. Die Frage von ihm war, wie viel Reichweite (Energie) ich bereit wäre für eine Vorkonditionierung zu opfern und dabei ist er bei den möglichen Antworten sehr konservativ an das Thema herangegangen und hatte erwartet, dass ich 0 Kilometer sage.
Zum Glück ist ja die Vorkonditionierung dann zu diesem Winter gekommen und nicht den Sparwünschen der Entwickler zum Opfer gefallen. Die, verständlicher Weise, ansonsten immer um jede Wattstunde den WLTP-Verbrauch im Nacken kämpfen müssen und am liebsten keine Energie für die Vorkonditionierung opfern wollten. Denn das Opfer musste ja der Kunde in Form seiner Zeit erbringen, nicht sie persönlich.
Ich habe in meinen Beratungen immer dahingehend beraten, dass der Kunde mehr Verantwortung haben sollte, um selbst entscheiden zu können was er will. Denn selbst der beste Algorithmus oder der erfahrenste Entwickler kann sich die vielen Tausenden Variablen vorstellen, die in der Praxis zu einer Entscheidung führen.
Spuren dieser Problematik haben wir z.B. bei der aktuellen Vorkonditionierung. Wenn ich einen Zwischenstopp auf dem Weg zum Schnelllader einplane, um jemand aufzusammeln, dann beginnt die Vorkonditionierung erst nach diesem Zwischenstopp weil das System nicht weiß, dass es nur ein sehr kurzer Stopp ist und es Sinn macht sofort mit dem Vorkonditionieren zu beginnen. Hätte ich als Kunde die Möglichkeit manuell die Vorkonditionierung zu starten wäre es kein Problem, so muss ich tricksen und direkt zum Lader navigieren und über ein externes Navi zum Zwischenstopp fahren.
Die werden ja aktuell auch immer mehr von Tesla-Fahrern genutzt wein SuC oft teurer is
Stimmt. Ich hoffe, dass Tesla hier seine Strategie ändert. Bis 2018 sollten die SUCs ja kein Gewinn abwerfen und nun pendelt Tesla gerade in die andere Richtung.
Es würde reichen, wenn sich Tesla an dem Marktführer EnBW preislich orientiert, es müssen ja nicht die Sondertarife bei IONITY sein. Zudem denke ich, dass man mit einem monatlichen Grundbetrag sehr gut fahren kann, oder vielleicht das Elvah-Modell mit einem festen kWh-Kontingent zu einem festen monatlichen Preis nutzen könnte und damit weniger Kunden abschreckt.
Ich denke, dass der Markt das richten wird, wenn Tesla z.B. merkt, dass sich die Superchargerstandorte nicht mehr rechnen, weil sie einfach zu wenige aufgrund der hohen Preise nutzen.
IONITY kann z.B. so viele Sondertarife anbieten weil sie dadurch eine so hohe Auslastung haben, dass sie selbst mit diesen günstigen Tarifen Gewinn machen. Bei Tesla müsste das aufgrund der geringeren Investitionskosten für die Supercharger trotz fehlender öffentlicher Förderung auch möglich sein und ich wette mit dir, dass der Supercharger-Power-Tarif für 15 - 20 Euro monatlicher Grundgebühr und 30 - 35 Eurocent kWh-Preis sich verkaufen würde wie geschnitten Brot.