Ladeplanung Juni 2023: Fragen und Erfahrungen

Dirk,

Du fährst zu schnell für die Ladeplanung 😉

Ja, er plant teilweise 300km Trips ein, nicht unmöglich bei einem Verbrauch von 20kwh/100.

das wären 60/74 = 80% Akkuhub, also von 90% auf 10% runter. Ladezeit im Sommer wäre dann ca. 25-28min am HPC. Das ist schon okay, geht natürlich schneller bei etwas kürzerem Trip.

Bei mir hat er schon dynamisch umgeplant wegen sich ändernden Fahrverhältnissen, ob das immer zuverlässig ist, mal schauen. Aber ich hab den Eindruck die Planung lässt einen nicht im Regen stehen, ob’s immer die beste Planung ist sei mal dahin gestellt.

Man kann nur einen Betreiber wählen, zb Ionity, wenn dann kein Ionity in Reichweite ist, dann wird ein anderer Betreiber gewählt.

Freu mich schon auf dein „ausführliches“ Video zum Thema Ladeplanung im EV6.

Zitat von Storm

Diese Strategie hat zudem den Vorteil, das das Thermalmanagement gut die Überhitzung der Batterie bei einer Ladung nach 80% wieder ausgleichen kann und die Fahrt ohne die häufige Reduzierung der Motorleistung fortgesetzt werden kann.

Das Problem hab ich aber bisher in der Jahr das ich hier mit lese praktisch nur von Dir gelesen.

Und ‚häufige Reduzierung‘ klingt für mich, als wäre das absolut üblich, das das auf der Bahn nach dem Schnellladen von 10 auf 80 auftritt. Und das klingt wie ein Konstruktionsfehler, wenn das das tatsächlich häufig nach dem so stark beworbenen Schnellladen passiert.

Finde ich seltsam. Was sagen die anderen? Ist das wirklich häufig das das so vorkommt?

Haggar das passiert in einem relativ engen Parameter Fenster, welches mal mehr oder weniger auf das Fahrverhalten zutreffen kann, so wie Storm plant ist es natürlich die kürzeste Zeit von A nach B aber auch die die das System am stärksten belastet. Schnelles Fahren und schnelles Laden.

Zitat von koaschten

Haggar das passiert in einem relativ engen Parameter Fenster, welches mal mehr oder weniger auf das Fahrverhalten zutreffen kann, so wie Storm plant ist es natürlich die kürzeste Zeit von A nach B aber auch die die das System am stärksten belastet. Schnelles Fahren und schnelles Laden.

Also bei 120/130 dann schnell laden von 10 auf 80 und so noch ein zwei mal weiter eher nicht sondern eher wenn man 180/190 fährt zwischen dem Laden?

Wo ich Storm einfach widersprechen muss, sind die folgenden Punkte:

- Weniger Ladestopps bis 80% ist in den allermeisten Fällen die schnellste Gesamtzeit. Der Normalo braucht etwas Zeit zum Parken, Anstecken, Karte hinhalten etc.

Dazu kommt noch die Anfahrt zu Säule. Insgesamt bedeutet das sicher schonmal 3-5 Minuten Zeitverlust, vollkommen ohne Ladevorgang. In der Zeit lädt der EV6 bis zu 100km.

- Optimale Reisegeschwindigkeit sind etwa 130-150kmh. Schneller rentiert sich nicht, da der Verbrauch dann zu hoch wird.

- Die 'unglaubliche', 'lebensgefährliche' Leistungsreduzierung ist dann auch für 95% der Nutzer vollkommen irrelevant. Ja, es ist nicht unüblich, dass nach einer Ladung die Leistung runtergeht. Aber dann hat man immer noch ca 170ps laut Bordanzeige. Weniger hatte ich noch nie. Wie Storm das andauernd schafft bleibt mir ein Rätsel. Da aber sonst KEINER im Forum meckert, sollte das Fahrverhalten evtl. auch einfach den Gegebenheiten (in diesem Fall dem Auto) angepasst werden. Meiner Meinung nach ist da nichts ungewöhlich gefährliches dran. Ja, eine Anzeige im Auto über die Leistungsreduzierung wäre sinnvoll, würde aber vmtl. mehr Leute irritieren als es hilft. Dann wäre eher das Geschrei groß "mein Auto ist kaputt".

Zitat von unikat

- Weniger Ladestopps bis 80% ist in den allermeisten Fällen die schnellste Gesamtzeit. Der Normalo braucht etwas Zeit zum Parken, Anstecken, Karte hinhalten etc.

Dazu kommt noch die Anfahrt zu Säule. Insgesamt bedeutet das sicher schonmal 3-5 Minuten Zeitverlust, vollkommen ohne Ladevorgang. In der Zeit lädt der EV6 bis zu 100km.

Ganz zu Schweigen von den Fällen wo die App freie Ladesäulen meldet, die aber nicht erreichbar sind, weil von Verbrennern zugeparkt, oder vom vorherigen Lader noch nicht freigegeben, man sich also entscheiden muss, ob man unverrichteter Dinge weiterfährt oder auf das frei werden einer Säule wartet.

Außerdem ganz zu Schweigen von den Fällen, wo die Ladung nicht sofort startet und man erst mehrere Anläufe (oder gar einen Anruf bei der Hotline) benötigt, bis die Ladung endlich startet...

Ich lade definitiv nicht so oft wie Storm und kann somit auf keine so große Erfahrung an Ladesäulen zurückgreifen, aber meiner Erfahrung nach ist der "Overhead", also die Zeit die man beim Laden neben der reinen Ladezeit zusätzlich benötigt (Anfahrt, Warten auf freien Platz, Warten bis das Laden startet, Fehlversuche), immer größer als die Zeit, die man sich beim häufigeren Laden durch die höhere Ladeleistung spart. Das mag für häufig-Lader ohne eigene Wall-Box anders sein, aber nicht für mich!

Ja, Deutschland ist halt das "fast" das einzige Land mit unbeschränkter Geschwindigkeit, alle anderen Länder haben 110 bis 130km/h.

Da wurde halt die Ladeplanung für ein weltweites Durchschnittsland programmiert.

Meine bisherigen Erfahrungen waren an öffentlichen Ladesäulen, dass ich sofort Zugang hatte, sofort geladen wurde, der Kaffee immer heißer war, und somit erst ausgetrunken war, wenn das Auto fertig geladen hatte. Und das war dann fast immer auf 90% geladen, wegen dem Kaffee😁.

Von 80 auf 90 dauert es meist so 5-10 min nach meiner Erfahrung.

Jedenfalls habe ich bisher noch nicht am Auto gewartet, bis er fertig war mit Laden. Das Laden war immer schneller als ich mit Toilettengang, Kaffee kaufen, austrinken.

An- und Abfahrt und An- und abstöpseln dauert genauso lange , wie Benziner betanken, sorry, und da stehst du oft noch an der Kasse beim Bezahlvorgang, weil zig andere vor dir noch Gummibärchen, Lunten, Cola oder sonst welchen Tünnef kaufen müssen.

Und das mit den unbegrenzten Geschwindigkeiten engt sich nach meiner Erfahrung immer mehr ein. Nach meinem Gefühl nehmen die Strecken mit Limitierung der Geschwindigkeit immer mehr zu.

So kann es dann passieren, dass man mit vollem Akku plötzlich über 350 km weit kommt, am nächsten Abschnitt dann nur 280 km.

Wie soll dann die Ladeplanung vernünftig kalkulieren können? Auf welcher Basis?

Die Basis kann immer nur das sein, was das Fahrzeug an Informationen liefert. Und diese können sich ändern - wir sollten froh sein, das Kia das bemerkt hat und seine Ladeplanung dynamisch anpasst, anstelle einmal zu rechnen und dann zu sagen: Da haste, friß und bleib liegen, wenn du zu doof bist, die 10%-Warnung zu erkennen.

Weiterhin sind die Informationen von Storm sehr nützlich, wie ich meine. Sollte ich mal auf eine längere Reise gehen, weiß ich die erste Etappe besser einzuschätzen, denn im Moment zeigt mein EV6 einen Verbrauch von 14,1kWh/100km an und da kommst an die 550km weit mit einem 100 -> 0 Stint. Man muß immer bedenken, das 98% der Autofahrer absolut keinen Schimmer haben, was sie da tun, geschweige denn von irgendwelchen Details wie hohem Verbrauch bei hohem Tempo. So wie gestern die E-Up-Fahrerin, die mit 98% SoC an den HPC kam. "Mir wurde gesagt immer anstecken. Egal wie und warum, immer anstecken". Das sind die Leute, für die solche Planungen gemacht werden.

Und zu guter letzt: Nur weil die Art und Weise, wie Storm seinen EV6 auf Langstrecke fährt nicht "der Norm" entspricht (also dem, was die Masse so macht, weil sie mal gelesen hat, das man das so machen soll, weil das zuvor auch schon alle so gemacht haben), muss das nicht falsch sein. Zweifellos fordert Storm das absolute Maximum von seinem Auto und überfordert es dabei oft genug - aber man muss auch mal die ausgetretenen Pfade verlassen, sonst übersieht man womöglich eine revolutionäre Idee (Einstein anyone ?). Ich finds gut, das er diesen Weg geht.

Zitat von OlafSt

Die Basis kann immer nur das sein, was das Fahrzeug an Informationen liefert. Und diese können sich ändern - wir sollten froh sein, das Kia das bemerkt hat und seine Ladeplanung dynamisch anpasst, anstelle einmal zu rechnen und dann zu sagen: Da haste, friß und bleib liegen, wenn du zu doof bist, die 10%-Warnung zu erkennen.

Wow, und ne Kombination ist nicht vorstellbar.

Ich bleib auch weiter dabei, das was Kia bietet ist keine Ladeplanung.