Wie bekomme ich ein IMSys und wieso ist das wichtig?

  • Auf verbotenen Wegen bin ich darüber gestolpert warum es so wichtig ist ein IMSys zu bekommen und nicht nur eine mME zu haben und da einen Tibber Pulse dran zu betreiben für variable Preise.

    Tibber macht das als "eigenen Spaß" um früh in den Markt zu kommen. Jeder Tibber Kunde mit Pulse wird gegenüber Tibber variabel abgerechnet. Allerdings muss Tibber für jeden mME+Pulse Kunden nach SLP (Standard Last Profil) einkaufen, zahlt somit massiv drauf wenn man im Sommer bei Mittags Sonne PV Strom oder im Winter nachts den Windstrom lädt, weil Tibber die Daten aus dem Pulse nicht als zertifizierten Zähler weiter verrechnen darf. Heißt man ballert 50kWh zu günstigen Börsenpreisen ins Auto, aber Tibber zahlt nach SLP halt anteilig den Preis in den Morgen und Abendstungen wo es immer etwas teurer ist. Das kann man aktuell nur quer-finanzieren.


    Nun gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Ein IMSys ist nicht wirklich teuer... allerdings gibt es vom grundzuständigen Messsstellenbetreiber erst ab 2025 die Verpflichtung uns eins einzubauen, wenn man es haben will. Es gibt ja jetzt schon die 6000kWh Regel im Schnitt über drei Jahre... aber ab 2025 gilt das neue Messstellenbetriebs-Gesetz (MsbG) und das sagt aus, der Grundzuständige Messstellenbetreiber muss euch gegen eine Pauschale von 30€ ein IMSys einbauen. und das darf im Jahr dann auch nur 20€ kosten bis zu einem jährlichen Verbrauch von 10.000kWh und 50€ bis 20.000 kWh.


    Und zum Thema IMSys Einbau:

    Kann ich freiwillig ein intelligentes Messsystem einbauen lassen?

    Ja. Sie können ab 2025 den Einbau eines intelligenten Messsystems vom grundzuständigen Messstellenbetreiber auf eigene Kosten gegen ein Entgelt in Höhe von nicht mehr als einmalig 30 Euro verlangen. Das einmalige Entgelt gilt unabhängig von der Einbaugruppe des MsbG. Die allgemeinen Preisobergrenzen bleiben davon unberührt (§ 30 MsbG).

    Sie können auch versuchen, einen Drittanbieter zu finden, der Sie mit einem intelligenten Messsystem ausstattet und dies für Sie betreibt. Achten Sie darauf, dass der Drittanbieter über ein gültiges BSI Zertifikat für seine Aufgabe als Smart-Meter-Gateway-Administrator verfügt.

  • Ich werde mal schauen, ob ich das sofern ich eine "eigene" Ladebox im Mietshaus bekomme mit beauftragen kann.

    Meinen Haushaltsstrom beziehe ich über Tibber allerdings auch nur mit einem Pulse.

    Ich würde mein Auto auch zu den günstigen Zeiten laden, wenn planerisch möglich.

    EV6 GT Yachtblau Metallic, GD, evtl. AHK

    3.7. ICCU-geupdated

  • DarkEye0816

    Klar kannst du einen alternativen gewerblichen Messstellenbetreiber wählen, der wird dir das aber nicht für 20€ im Jahr machen :)

    Dann kann man natürlich auch zu Discovergy, Solandeo etc wechseln.

  • Ich habe seit 2018, ich wurde von innogy als Beta Tester eingeladen, einen (ich nenne es mal) Smart Meter. Ich finde es echt praktisch und die App wird immer weiter ausgebaut, mittlerweile ist es eon.

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  • Weil es zwar ein ähnliches Umfeld ist, aber ein anderes Thema habe ich mich mal zum Thema §14a EnWG ausgelassen und wie man es umsetzen kann.

  • Einen wMSB für Privatkunden gibt es heute meines Wissens nicht mehr, zumindest nicht Stand-alone. Der Markt hat sich nicht so in Bewegung gesetzt, wie damals mit dem neuen MsbG im Rahmen des GdEW erhofft. Die meisten haben sich vom Markt zurückgezogen oder das Tätigkeitsfeld auf Direktvermarktung von PV-Anlagen beschränkt.


    Es gibt einen recht großen Konzernverbund von Netzbetreibern in Deutschland, die nun auch iMSys auf Kundenwunsch als freiwilligen Einbau (unter 6000 kWh/a bzw. 7 kWp) verbauen. Die Einmalpreise sind allerdings gesalzen. Wenn du allerdings nicht in deren Netzgebiet wohnst, hilft dir das natürlich nicht.


    Allerdings würde ich auch nicht zu 100% auf die Preisfestlegungen im MsbG ab 2025 hoffen. Denn für Sommer wird eine neue Wirtschaftlichkeitsanalyse von E&Y erwartet bzw. die Reaktion des Gesetzgebers darauf. Die gMSB werden darauf lobbyieren, dass die Preise auskömmlich sein müssen für freiwillige Zusatzleistungen. Zumindest ist heute schon die Rechtsauffassung der MsbG-Preise ab 2025 so, dass die Preisgrenzen zwar festgelegt sind, aber im berechtigten Ausnahmefall - also mit Begründung der Kosten - auch höher liegen können bzw. sollten. Und der Systembetrieb von iMSys ist einfach unfassbar teuer aufgrund der ganzen BSI-Sicherheitsvorgaben.


    Insofern würde ich mir momentan nicht zu viele Hoffnungen machen, dass du zu (für dich) wirtschaftlichen Preisen ein iMSys erhalten kannst, zumindest nicht ohne vertragliche Bindung an einen Lieferanten, der das iMSys quasi für dich im Gepäck hat.

    Der Fuhrpark:
    Alltag: Land Rover Range Rover Velar P400e (07/2022) + Kia EV6 GT-Line RWD (12/2023) + Opel Astra L ST 1.2 Turbo 130 PS (12/2023)
    Spaß: Alfa GT 3.2 V6 Distinctive (02/2005) + Renault Fuego GTX 2 litres (05/1983)
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