Tatsächlich haben sich die Automobilkonzerne hier in Europa den Sarg selbst zurechtgezimmert.
Zuerst haben sie sich auf ihren Loorberen ausgeruht und auf ihrem technologischen Vorsprung beim Bau von Verbrennungsmotoren. Zeitgleich haben die Chinesen clever gehandelt: Sie wussten das ihre billigen Arbeitskräfte alles anziehen würde wie ein Schwarzes Loch die Materie. Und so gibt es in China ein Gesetz: Du kannst kein Unternehmen in China gründen, wenn nicht mindestens eine chinesische Firma beteiligt ist. Zugleich ist es nicht erlaubt, Know-How aus China abzuziehen. Was aus China kommt, bleibt in China.
So bekam China direkt den Fuß in die Tür dieser Technologien, in den Bau von solchen Motoren, der Karosserie-Entwicklung, der Aerodynamik, des Designs. Sie haben knallhart die maßlose Gier der westlichen Länder ausgenutzt und ich frage mich noch immer, wie man sein Wissen so dermaßen leichtfertig den Jungs im Osten schenken konnte.
Nun haben VW, Mercedes, BMW und Co. dort in China gutes Geld verdient - aber die Chinesen schwenken jetzt komplett und in kürzester Zeit auf E-Mobilität um. Unsere Autokonzerne aber glaubten (und glauben noch immer), das sei nur eine Modeerscheinung und wird sich rasch wieder legen - wozu Zeit vergeuden mit Batterien... Selbst die Flottenregelung mit dem CO2 hat die Konzerne nicht aufgeweckt, während die Chinesen nun fleißig in die E-Autos investieren und unsere Hersteller inzwischen weit hinter sich gelassen haben (außer beim Design, aber das ist eine subjektive Ansicht).
Tja... Und nun kommen die E-Kisten von VW, BMW, Mercedes und Audi nicht bei den Chinesen an - die mögen das spartanische Design unserer Autos nicht, die wollen Bling-Bling, wildes Gepiepe, Klickibiunti und die neueste Technik, die es nur gibt. Während die Chinesen beinahe im Jahrestakt auf neue Technologien im Markt reagieren können, dauert es hier fast 10 Jahre, bis die Konzerne sowas wie ein Touch-Display in die Autos bekommen. Und das dann mit der superheißen Nadel zusammengeklöppelt, das es vor Bugs nur so strotzt.
Die Chinesen schieben quartalsweise Updates in ihre Autos (ähnlich Tesla), bei den europäischen Modellen gibt es nach einem Jahr gar nix mehr, selbst Kartenupdates müssen bezahlt werden. Elementare Funktionen wie z.B. die Remote-Steuerung des Autos per Handy ist in China völlig normal (und Autos ohne das Zeug sind unverkäuflich), Audi will poppige 240€ im Jahr dafür - und dann kannst die Standheizung anschalten und das wars.
Hier wurde massiv auf den Lorbeeren ausgeruht und gleichzeitig das jahrzehntelange Know-How aus der Hand gegeben an ein Land, das sowas mit Kußhand aufnimmt und dann eiskalt für sich nutzt. Dank Diktatur baucht man sich auch nicht an irgendwelche internationalen Verträge oder Gepflogenheiten halten. Wem das nicht passt, kann ja gehen - aber das geht nicht, weil ist ja so billig in China.
Wer dachte, die Amerikaner würden Cut-Throat-Kapitalismus betreiben, der sollte mal n Blick nach China werfen. Dagegen sind die Amis echte Chorknaben.
Als Bonus kommt nun in Europa die unfassbare Lobbyarbeit pro Verbrenner dazu. Die Medien sind allesamt so eingekauft, das selbst ein Auto des Jahres in Elektrischer Form schlechter abschneidet als ein veralteter Verbrenner; längst veraltete Beiträge zu z.B. Akkubränden werden immer wieder gezeigt, neuere Berichte so gestaltet, das das E-Auto schlecht dasteht. Die Politik tut ihr übriges dazu, indem eine Splitterpartei eben diese Lobby-Arbeit in die offene Politik trägt und die E-Mobilität kaputtredet, wo es nur geht.
Kein Wunder, das in Europa und besonders in Deutschland keiner ein E-Auto will.
Und jetzt wird geheult, weil millardenschwere Strafzahlungen drohen, weil die Konzerne ihre Stinker-Karren nicht mehr loswerden und zugleich die Konkurrenzt sie überrolt ?
Macht mehr Werbung für E, stellt das E-Auto endlich mal realistisch und fair (!) dar, zeigt mal die z.T. heftigen Kostenunterschiede über die Lebensdauer eines Autos und räumt endlich mit den Vorurteilen auf.
Dann werdet ihr schon sehen, wie eure Kisten weggehen.