Technische Diskussion: Akku Technologien (400V vs 800V)

  • interessant, dass der Ladeverlust hier niedriger ist.


    Zitat


    800 Volt erlauben bei der Verkabelung von Batterie, Motor und Co. den Einsatz dünnerer ­Leitungen, was Bauraum, Gewicht sowie den Rohstoff Kupfer spart.


    Das würde aber doch bedeuten, dass die 800V Technologie eher in kleineren und günstigeren Autos interessant wäre. Das scheint aber eher nicht der Fall zu sein. Selbst der EV3 hat ja glaube ich nur die 400V Technologie? Also scheint es ja insgesamt eher teurer zu verbauen zu sein.

    Kia EV6 RWD GT-line mit 77,4kwh inkl. Glasdach

  • Naja, im Verhältnis zu den restlichen Komponenten ist der Leitungsverlust bei 200kW eher vernachlässigbar. Was waren die Zahlen? 80 vs 20 Watt pro Meter? ;) Alleine das "ready" des EV6 braucht irgendwas zwischen 200 und 500 Watt. Da sind 5 Meter Kabel für die HV Leitungen vernachlässigbar.

  • Hier geht es sicher nicht alleine um ohmsche Verluste in den Ladekabeln. Klar, 800V-Systeme arbeiten bei gleicher Leistung zwar mit doppelter Spannung, dafür aber nur mit halb so großen Strönen. Und die sind relevant für die Verlustleistung über die Leitungen, aber auch für das Gewicht der verbauten Kabelbäume im Fahrzeug. 800V-Systeme haben deutlich leichtere Kabelbäume, und die hier möglichen Gewichtseinsparungen im Fahrzeug betragen sicher etliche 10 Kg an Kupfer.


    Doppelte Spannung im System erfordert aber noch andere Änderungen im System: Die Leistungshalbleiter in der Steuerelektronik müssen für doppelte Spannung spezifiziert sein, und das erfordert sehr anders ausgelegte Bauteile, die dank aktuell noch geringerer Stückzahlen relativ teuer sind.


    800V-Systeme machen daher wirtschaftlich erst Sinn, wenn es auch um höhere Antriebsleistung geht. Für BEV-Hersteller gibt es hier sicherlich eine Schwelle, unterhalb der 400V-Systeme preisgünstiger sind als solche mit 800V.

    KIA EV6 GT-Line 77kWh RWD P5 P6 WP in Yachtblau met. seit 04/24

  • Es sind doch bei neuen oder anfangs exotischen Technologien häufig die Fertigungsprozesse und Stückzahlen, welche die Kosten hochhalten. Als Flachbildfernseher auf den Markt kamen, dauerte es Jahre, bis sie das Preisniveau der Röhrenfernseher erreicht hatten. Bald aber waren sie im Verhältnis zur Bildschirmgröße günstiger; inzwischen lohnt sich eine Röhre gar nicht mehr, auch wenn einige immer noch dem Bild hinterhertrauern.


    Wenn im 800V-System insgesamt inclusive aller Prozesse und Bauteile der Preis unter das des 400V-Systems gesenkt werden kann, wird letzteres aussterben. VW arbeitet ja an einer neuen Plattform, den Namen habe ich vergessen. Ob sie dabei aber auch 800V im Blick haben werden? Immerhin sprechen sie von Ladezeiten von einer Viertelstunde; das wäre mit 400V und großer Batterie ja nicht zu machen.

    228 PS RWD British Racing Green. Drei Viertel Hütte, AHK, WR. Kein GD, kein Alcantara.

    Noch bei uns: Passat Variant CNG Mj 2014, 200.000km

  • Stimmt es außerdem dass man an 50kw ladern nicht laden kann?

    Also ich habe an einem REWE/Pfalzwerke-50kW-Lader mit CCS ohne Probleme laden können. Zumindest an dem einen, der andere hatte wohl tiefgreifendere Probleme, die auch mit einem Neustart der Säule nicht behoben werden konnten.
    Wenn die Buchstaben in den Sechsecken übereinstimmen, müßte der EV6 laden können, unabhängig der Leistung.

    Die Technik vom Macan (und vermutlich anderen Porsche/Audi) die 800V-Akkus beim laden an 400V-Ladern zu splitten und 2x 400V draus zu machen, ist natürlich auch nicht schlecht. Da werden Umwandlungsverluste minimiert.

    EV6 GT Yachtblau Metallic, GD, evtl. AHK

    3.7. ICCU-geupdated