Reichweite und Ladeleistung
Nun mag sich der eine und die andere fragen, ob das Plus an 34 bzw. 54 Kilometern Reichweite überhaupt der Rede wert ist. Antwort: Ja, ist es, auch wenn sich der Fortschritt läppisch anhört. Wer an der Spitze mitmischen möchte, muss um jeden Kilometer kämpfen. Besonders gut sieht man das, wenn es um die Langstreckentests geht, die der ADAC standardmäßig mit Elektroautos durchführt.
Auf der Langstrecke ist die Ladegeschwindigkeit von besonderer Bedeutung. Um einen Akku sehr schnell aufzuladen, reicht es eben nicht, wenn die Ladeleistung anfangs sehr hoch ist, aber mit zunehmendem Ladefüllstand des Akkus rapide abnimmt. Es kommt beim Laden darauf an, eine hohe kW-Leistung möglichst lange auf hohem Niveau zu halten.
Dass der neue Kia EV6 eine maximale Leistung ("Peakleistung") von enormen 258 kW erzielt, ist gut und schön. Relevanter aber ist, dass die Ladekurve bis zu einem Ladestand von etwa 50 Prozent bei 200 kW oder mehr gehalten wird. Man darf also gespannt sein, wie die Ladekurve im kommenden Test beim ADAC aussehen wird.
Neu an Bord ist auch ein Menüpunkt, über den das Vorkonditionieren des Akkus manuell eingeleitet werden kann. Die Funktion braucht man, damit der Akku die optimale Temperatur für eine Schnellladung hat. Ist eine DC-Säule via Navi eingeplant, temperiert das Fahrzeug die Batterie automatisch. Obwohl die manuelle Konditionierung 20 bis 30 Minuten Vorlaufzeit benötigt, ist das in vielen Fällen eine gute Hilfe, um Ladestopps kurz zu halten.
Ebenfalls neu und ein Komfortgewinn: das Laden per Plug&Charge-Funktion. Nur noch den Ladestecker anstöpseln, und los geht der Ladevorgang – ohne die Ladekarte aus dem Portemonnaie zu fieseln oder eine App zu starten.