Alles anzeigenWo, in welcher Rubrik oder mit welchen Schlag- bzw. Suchworten kann denn ein absolut unerfahrener (Stromer-)Neuling mal nachlesen, was da nach Ablauf der Wartezeit
auf ihn (mich!) zukommt???!!! Je mehr ich hier mitlese, desto verwirrter bin bzw. werde ich. Wieso brauche in ein zusätzliches Kabel (habe ich nicht bestellt)? Wieso braucht es eine
zusätzliche App für die Routenplanung??? Bisher bin ich immer gefahren bis der (Benzin)Tank fast leer war und habe dann eine Tankstelle gesucht. Da musste ich auch nie einen
eigenen Zapfhahn mitbringen.
Ich bin bei der Bestellung meines ersten Stromers davon ausgegangen, dass geht hier genauso??!! Restladekapazität bei 20%, also suche ich die nächste Ladestation, nehme das dort
vorhandenen Ladekabel und mache eine (natürlich längere) Pause. Oder ist das zu blauäugig gedacht und funktioniert so gar nicht???
Ihr macht mir gerade ziemlich viel Angst!
Nur die Ruhe, Angst haben musst du sicherlich nicht. Nur ist ein etwas angepassteres Mindset für E-Auto-Fahren erforderlich, da es Stand heute leider noch nicht ganz so trivial ist wie mit einem Verbrenner (egal mit welchem Modell von welchem Hersteller).
1) das zusätzliche Kabel, wovon hier meistens die Rede ist, ist ein Typ2-Ladekabel (Google hilft gern). Damit kannst du dann bis zu 22kW (bzw max. 11kW beim EV6) an manchen Ladesäulen laden, die über kein eigenes Kabel verfügen (z.B. bei uns hier beim Ikea, steht nur Säule, das Kabel musst du selbst dabei haben). Dieses Kabel wird i.d.R. vom Händler nicht mitgegeben oder ist aufpreispflichtig. Das einzige Ladekabel, welches du mit dem EV6 erhälst, ist der sogenannte "Ladeziegel", mit welchem du auch an einer normalen Schuko-Steckdose laden könntest. Dauert dann halt ewig.
Deshalb ist angeraten, dir ein Typ2-Kabel zu besorgen (muss nicht von Kia sein, da gibt es etliche Anbieter online, die günstiger sind), weil einfach praktisch.
2) ein weiteres zusätzliches Kabelgedöns, was viele ansprechen, ist der sogenannte JuiceBooster oder NRGkick (nur um 2 Beispiele zu nennen). Das sind mobile Ladelösungen, die auch mit unzähligen Adaptern daherkommen und auch als mobile Ladelösung oder "Wallbox" genutzt werden können. Braucht nicht jeder (ich brauch's zB nicht), kannst gerne Google oder die Suchefunktion im Forum nutzen um mehr zu erfahren.
3) es "braucht" keine zusätzliche App. Grundsätzlich kann man das eingebaute Navi nutzen, wo auch Ladestationen (nicht alle) vermerkt sind und diese entsprechend ansteuern. Viele E-Autofahrer nutzen aber weitere Apps, weil dort mehr Ladestationen verzeichnet sind, mit Preisen, Verfügbarkeiten, usw.
Die Sache mit der Routenplanung ist ein heiss diskutiertes Thema, z.B. in diesem Thread Wird die Ladeplanung überbewertet? oder hier Die beste App für die Routenplanung (ABRP, etc.)).
Grundsätzlich gilt: klar kannst du immer bis auf ein gewissen Batteriestand runterfahren (z.B. 20%) und dann spontan gucken, wo du laden willst. Da Problem hier ist eher noch die Infrastruktur. Tankstellen für Verbrenner gibt's mittlerweile in nahezu jedem Kuhdorf, da kannst du auch spontan mit 10km Restbenzin irgendwo abfahren und findest in dem Umkreis meistens auch einen Zapfhahn. Das ist bei Ladestationen noch nicht der Fall. Auch entlang der Autobahnen haben nicht alle Raststätten, die eine Tankstelle anbieten, auch Ladesäulen.
Deshalb ist der Gedanke, dass man sich für längere Routen eine Planung macht, besonders am Anfang als E-Auto-Neuling, durchaus sinnvoll, um Panikattacken und Schweissperlen wegen Reichweitenangst und Schildkrötensymbolen entgegen zu wirken.
Elektroautofahren ist sicherlich keine Quantenphysik. Aber man muss doch etwas umdenken. Der EV6 war/wird auch mein erster E-Auto, vorher 15 Jahre lässig Verbrenner gefahren. Alles machbar, man muss sich nur darauf einlassen.
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