Wird die Ladeplanung überbewertet?

Zitat von crazysky

Die Ladeplanung wird meiner Ansicht nach überbewertet. Ich frage mich immer, warum gehen die Leute beim E-auto pauschal hin und wollen es unbedingt sozusagen leer fahren. Wenn ich mit einem Verbrenner unterwegs bin, plane ich doch auch nicht auf den letzten Tropfen. Zumal man nach bspw. 200km sowieso mal vernünftigerweise zur Regeneration der Aufmerksamkeit eine Pause machen sollte. So fährt man sicherer, entspannter, stresst den akku weniger und kommt auf 500km 10, 15, oder 30 Minuten später an. Oh mein Gott wie tragisch. Man kann dann den Bekannten tatsächlich nicht sagen, dass man wieder einen neuen Hamburg-Berlin Rekord gefahren ist. Feels sooooo bad man.

Überbewertung hin oder her, ich erwarte konkurrenzfähige Lösungen.

Aus Sicht einer absoluten E-Mobilitäts Neueinsteigerin (der EV6 ist mein erstes E-Auto), empfinde ich eine gute, sinnvolle Ladekarte/-planung schon sehr wichtig. Insbesondere im Hinblick auf zB Aussendienst-Tätigkeiten (unbekannte Strecken/Gebiete) oder weiter entfernte Urlaubsziele (im Ausland).

Als Verbrennerfahrer findest du mittlerweile in jedem Kuhdorf eine Tankstelle. In meinen 15 Jahren Autofahren ist mir noch nie passiert, dass eine Tanksäule zB defekt war oder ich eine halbe Stunde in der Warteschlange ausharren musste, bis der vor mir voll war und ich an die Säule konnte. Weder im Inland noch im Ausland. Ausserdem füllt jede Tanke gleich schnell. In 3-4min ist die Karre voll, egal ob du bei Shell, BP, Aral, Migrol oder sonstwo tankst.

Als E-Auto Fahrerin sieht die Infrastruktur momentan halt im Vergleich zum Tankstellennetz noch mau aus. Vor allem im Ausland. Wie oft kommt es vor, dass man eine Ladestation anpeilt - diese ist dann defekt oder besetzt ist (von Verbrennern, Hybriden, anderen E-Autos, die nicht mal so schnell laden können wie die Säule hergibt, usw.). Ebenso macht es einen Unterschied, ob ich an einem 350kW-Lader hänge oder es als nächstgelegene Option nur einen 100kW oder sogar 50kW Lader gibt. Besonders auf Langstrecke und unbekannten Gegenden eher suboptimal. Die Abstände zwischen den einzelnen Ladepunkten ist teilweise echt happig, da kann man nicht auf gut Glück mal was in der Umgebung suchen, wenn's eng wird. Wie gesagt, mit dem Verbrenner fährst du irgendwo auf der Autobahn raus und hast idR im Umkreis von 10km irgendwo eine Tankstelle.

Deshalb empfände ich es schon als vorteilhaft und wichtig, wenn das Auto mir eine vernünftige Routenplanung (in Anbetracht meines Fahrprofils) vorschlagen würde. Mit entsprechenden Filtermöglichkeiten und Anzeigen (kaputt oder besetzt - ok, wenn ein Verbrenner drauf steht, zieht das natürlich nicht). Einfach aus dem einfachen Grund, weil die Infrastruktur und die Lademöglichkeiten noch längst nicht auf Verbrennerniveau sind. Ja, es wird immer besser, sowohl die Autos wie auch das Ladenetz (den Ladekartenwirrwarr habe ich jetzt mal aussen vor gelassen). Trotzdem ist es noch nicht so performant wie an der Tankstelle. Sobald es mal soweit ist, dass man ohne gross nachzugrübeln, wie ich wo wie viel Strom kriege unterwegs, dann braucht es auch keine Ladeplanung mehr. Bis dahin möchte ich aber gerne alle gefühlt 10 Apps auf dem Handy zusammenschmelzen und ins Auto verfrachten können. Ich nutze ja auch keine physischen Strassenkarten mehr, die Routenplanung übernimmt das Auto, inkl Verkehrsinformationen.

Mein Senf zum Dienstag

Zitat von Raikou

Mein Senf zum Dienstag

klar, um überhaupt in der Pampa eine sinnvolle Säule zu finden, ist das sinnvoll und nützlich. Ich bin jetzt eher so von der typischen deutschen Langstrecke an der Autobahn ausgegangen. Da muss ich jetzt keinen Sport draus machen, auf den letzten Tropfen beim Superschnelllader anzukommen. einfach mal 50 km vorher rausfahren und wenn alles besetzt ist einfach weiterfahren oder kurz checken ob gleich einer fertig ist. Schließlich warten 50% der Leute im/am Auto. So ist das halt derzeit noch mit der Anzahl der Ladesäulen.

Wenn mir jetzt aber meine super Ladeplanung noch eine freie Ladesäule 5 oder 10 km bevor der Akku leer ist anzeigt und ich da abfahre, dann fährt garantiert direkt vor mir jemand an diese freie Säule hin und belegt die erstmal für 0,5-1h. und ich kann nicht weiter weil es zu nächsten nicht mehr reicht.

Daher mein Plädoyer für früheres entspannteres Laden That's all.

Zitat von crazysky

Die Ladeplanung wird meiner Ansicht nach überbewertet. Ich frage mich immer, warum gehen die Leute beim E-auto pauschal hin und wollen es unbedingt sozusagen leer fahren. Wenn ich mit einem Verbrenner unterwegs bin, plane ich doch auch nicht auf den letzten Tropfen. Zumal man nach bspw. 200km sowieso mal vernünftigerweise zur Regeneration der Aufmerksamkeit eine Pause machen sollte. So fährt man sicherer, entspannter, stresst den akku weniger und kommt auf 500km 10, 15, oder 30 Minuten später an. Oh mein Gott wie tragisch. Man kann dann den Bekannten tatsächlich nicht sagen, dass man wieder einen neuen Hamburg-Berlin Rekord gefahren ist. Feels sooooo bad man.

Noch keinen EV6 haben aber schon soviel rumsülzen!

Zitat von Mandy.P

Noch keinen EV6 haben aber schon soviel rumsülzen!

hä? hab doch einen...

Wisst ihr was noch geil wäre? Wenn der EV6 dir einfach die Lade Station zu dem Moment bucht. 10 Minuten bevor du ankommst wird dir die Lade Station freigehalten. So etwas wäre mir wohl 3-5€ Blockier gebühr Wert. Zumindest wenn der Akku sehr leer ist und ich zügig weiter muss.

Zitat von Chrissi88

Wisst ihr was noch geil wäre? Wenn der EV6 dir einfach die Lade Station zu dem Moment bucht. 10 Minuten bevor du ankommst wird dir die Lade Station freigehalten. So etwas wäre mir wohl 3-5€ Blockier gebühr Wert. Zumindest wenn der Akku sehr leer ist und ich zügig weiter muss.

Hatte sowas nicht Audi irgendwo mal angeboten? Also einen Audi Ladepark / Hub, wo man sich dann über die App eine Ladestation reservieren kann. Gilt nicht nur für Audimodelle sondern ist für alle Autos offen.

Zitat von Chrissi88

Wisst ihr was noch geil wäre? Wenn der EV6 dir einfach die Lade Station zu dem Moment bucht. 10 Minuten bevor du ankommst wird dir die Lade Station freigehalten. So etwas wäre mir wohl 3-5€ Blockier gebühr Wert. Zumindest wenn der Akku sehr leer ist und ich zügig weiter muss.

das wäre nicht schlecht. Aber natürlich würde das dann jeder tun bzw. es würde dann zu ner Art Pflichtübung wenn es keine Ladesäulen im Überfluss gäbe. Und am ende führt das natürlich dazu, dass die Kosten höher sind und die Säulen um durchschnittlich diese Zeitspanne länger belegt sind. Aber man könnte so ein System mal testen...

Audi Charging Hub in Nürnberg in Betrieb - electrive.net

Am Messegelände in Nürnberg hat nun der erste Audi Charging Hub seinen Betrieb aufgenommen, ehe er am 23. Dezember auch für Kunden geöffnet wird. Mit dem…

www.electrive.net

Das hier meinte ich. Da soll man wohl auch eben einen Ladeplatz reservieren können, dann geht an dem Platz der Poller hoch und geht erst runter mit Authentifizierung über App oder irgendwie so. Hatte ich mal in einem YT Video gesehen, aber eben schon länger her.