PV-Überschussladen mit dem EV6 - eure Strategien

  • Hallo allerseits


    Ich habe seit einer Woche meinen EV6 und bin zudem glücklicher Besitzer einer PV-Anlage.

    Mein E3DC Kraftwerk ist noch nicht gekommen, ich behelfe mich mit einem Übergangswechselrichter.


    Nun würde mich interessieren, wie die Ladestrategie von euch PV-Besitzern mit eurem EV6 ausschaut.


    Im EV6 habe ich eine maximale Ladebegrenzung AC auf 80% eingestellt, ich fahre den EV6 jedoch nicht auf 20% runter, je nach gefahrenen km kann es sein, ich hänge ihn bei 60% oder weniger an um ihn wieder auf 80% zu bekommen.

    Aufgrund verschiedener Meinungen (ich bin erst Überschuss-Lader-Anfänger) sei eine partielle Ladung für die Batterie deutlich schonender als ihn runterfahren auf 20% und erst dann zu laden.


    Wie macht ihr es mit eurer Ladestrategie, was sind eure Überlegungen?


    Besten Dank für die Rückmeldungen!

    Abendgruss

    Lati

    Bestellt am 04.02.22 (Händler-Vorläufer) Kia EV6 GT-Line 77kwh 325Ps P1,P2,P3,P4,P5,P6,P7 Glasdach, Anhängerkupplung. Das Auto ist moonscape matt. Fahrzeug am 6.8.22 in Empfang genommen

  • Korrektur, man sollte die die Batterie nicht an ihre oberen und unteren Grenzen bringen, 20-80 oder 30-70 ist da viel weniger relevant als 02-98 SoC. Aber ja je "zentraler" der Hub bei optimalen Temperaturen.... desto "angenehmer" für die Batterie.

  • Ich würde bei AC sogar leicht über 80% gehen - bei 80% beginnt der EV6 das Balancing, dafür wäre Überschuß-PV doch auch ideal geeignet.

    Zuvor: Kia Niro PHEV, mit allem, Auroraschwarz

    KIA EV6 77,4kwh, RWD, GT-Line, P5, P6, WP, Runway Rot metallic

    bestellt 14.02.22, produziert 08.02.22, Lieferzeit ca. 8 Monate,

    Ankunft BHV 02.04.22; Abhholung 02.05.22 mit 10km

  • Ich würde bei AC sogar leicht über 80% gehen - bei 80% beginnt der EV6 das Balancing, dafür wäre Überschuß-PV doch auch ideal geeignet.

    Korrekt, ja, das Balancing sollte man nicht unterschätzen - als alter Modellbauer weiss man wie wichtig das für die Akkugesundheit ist!


    ...habe meinen ja letztens wegen des Batterieteste auf 100% geladen - die Anzeige stand auf 100% - aber es dauerte noch fast ne Stunde (mit laut meiner Haus-Ladeelektronik a paar hundert Watt nur...) bis das AUto "Fertig" gemeldet hat.


    Auch wenn sich bei den Zellen selbst die letzten Jahre einiges getan hat - der ganz große Unterschied zwischen so nem 6S Modellbauakku und der Antriebsbatterie von nem E-Auto ist das Batterie Management System.

    Nur muss man dem System auch die Zeit geben seine Arbeit tun zu können ;)


    ...das Ding hin und wieder mal gezielt auf 90+ Prozent zu laden - und das möglichst gemütlich - ist sicherlich alles andere als Schädlich!

    EV6 AWD, Schwarz, alles außer Schiebedach. Bestellt 04.05.22 - abgeholt 28.07.22

    Elektrischer Selbstversorger: 36kW Peak aufm Dach, 24kW Speicher im Keller

    Die schwarze Seele: Diverse Erdölvernichter die allesamt äußerst giftig, äußerst nutzlos aber äußerst spaßig sind ;)

  • Ich habe meinen EVCC so konfiguriert, dass das Auto mindestens auf 50% geladen wird. Der Rest wird dann solargeführt geladen. Eine Begrenzung habe ich nicht konfiguriert, mein PV-Überschuss genügt eh nicht, um auf 100% zu kommen ;)

    EV6 GT-Line 77kWh RWD 19" Runway Red: Bestellt 11/2021, Geliefert 05/2022 (ab Juli '23: Subwoofer durch Helix U10A ersetzt)

    Vorher: Hyundai Ioniq "Classic" (28kWh)

  • Wie oft soll das Balancing stattfinden? Hängt das eher an der Anzahl der Ladevorgänge oder der zeitlichen Alterung?

    Dann machen wir mal einen kleinen Exkurs ;)


    Die Batterie besteht ja aus vielen EInzelzellen, die in Reihe (...das wirkt dann Spannungserhöhend...) und Parallel (...das sorg für nen höheren Strom des Gesamtkonstruktes) geschalten sind. Das Batteriemanagement überwacht nicht jede einzelne Zelle sondern nur Blöcke.

    Das wichtigste für die Batteriegesundheit ist, dass die Zellen allesamt gleichmäßig entladen werden.


    Das ist in der Praxis ein Wunschtraum, so dass sich immer ein gewisser Zellendrift einstellt. Das BMS ist mittlerweile so ausgefeilt, das diese Zellendrift mittlerweile nur sehr gering ist - und trotzdem ist sie nicht ganz vermeidbar.


    Balanciert man die Batterie nie, sinkt die Gesamtkapazität früher oder später, weil einzelne Blöcke "Voll" melden, andere Blöcke aber z.B. erst bei 90% stehen.


    Die Zellendrift hängt eher von den Ladezyklen, besser gesagt von den ENtladezyklen ab. Die Alterung hat da relativ wenig Einfluss drauf.

    Auch hat die Lade- bzw. Entladegeschwindigkeit ganz Entscheidend darauf Auswirkung. Je schneller geladen/entladen wird, desto eher fangen die Zellen an zu driften.


    Das balancing kann unter umständen relativ lange dauern, da in dem fall die einzelnen, noch nicht ganz vollen Blöcke mit niedrigen Strömen weitergeladen werden, bis auch diese wirklich voll sind.


    Wenn man also die Zeit hat ist das balancieren eigentlich bei jeder Ladung sinnvoll. In der Praxis würd ich das aber von meinem Fahr- und Ladeprofil abhängig machen. Wenn ich mehr der "Autobahnprofi" bin, ders gerne knacken lässt und dann am HPC möglichst schnell nachlädt, würd ich das häufiger machen, wenn ich mehr der Stadtfahrer bin, ders gemütlich angehen lässt und zuhause gemütlich an der Wallbox nachnuckeln lässt reichts wenn man dass alle 5-10 Ladevorgänge macht.


    Aber wie gesagt - die heutigen BM-Systeme sind so ausgefeilt, das einem nicht gleich der Akku verstirbt, wenn man das schleifen lässt.


    Wie erwähnt komm ich da aus dem Modellbaubereich. Da sind die Managementsysteme im vergleich zu nem KFZ-Akku eher rudimentär. Und da kann man es schön beobachten, was "Dauerfeuer" mit nem Akku macht. Ich bin früher Wettbewerbsmäßig Helis geflogen - ich war einer der "3D-Zappler". Und da hat es schon mal sein können, das so ein 12S-Riegel nach vielleicht 50-70 Ladezyklen schon durch war und keinen Druck mehr hatte.

    Im Gegenzug hatte ich aber auch Akkus die ich nur fürs gemütliche Einschweben oder fürs Scale-Fliegen hatte. Die haben locker mal 500 und mehr Zyklen gepackt.

    EV6 AWD, Schwarz, alles außer Schiebedach. Bestellt 04.05.22 - abgeholt 28.07.22

    Elektrischer Selbstversorger: 36kW Peak aufm Dach, 24kW Speicher im Keller

    Die schwarze Seele: Diverse Erdölvernichter die allesamt äußerst giftig, äußerst nutzlos aber äußerst spaßig sind ;)

  • Ich würde bei AC sogar leicht über 80% gehen - bei 80% beginnt der EV6 das Balancing, dafür wäre Überschuß-PV doch auch ideal geeignet.

    Nein brauchst Du nicht, aus Erfahrung kann ich Dir bestätigen das meiner das auch schon beim Laden auf 70% gemacht hat. Da ich das aber nicht oft mache kann ich Dir nicht sagen ob das jedesmal stattfindet. Aber die 1-2 mal die ich auf 70 % eingestellt hatte hat er auch 1,5-2h hinterher mit 105 Watt getrickelt und die Zellen angeglichen.

    EV6 GT-Line AWD 77,4 rot 19"Michelin CC2, seit 17.11.2021 🇩🇪

  • Was ist denn besser, die Elektronik vom Auto zu nutzen um das Auto auf 90% limitieren oder besser über die Wallbox ?

    Oder spielt das keine Rolle?

    Gruß Torsten

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    EV6 am 12.03.2022 bestellt - GT-Line in Snow white pearl, RWD, 77 kWh,

    WP, P5, P6, P7

    Als extra kommen:

    die Anhängerkupplung,

    Kofferraumbeleuchtung und ein

    Schwarzes Dach hinzu