War ja am Samstag mal wieder an "meinem" bevorzugten "Ladepark".
Das sind 5 oder 6 Ionitys und ein Triple-Charger mit 2 Ladepunkten der örtlichen Stadtwerke mit max. 50kW. 3 der Ionitys waren bereits belegt, der Stadtwerke-Charger war komplett leer.
Ich hatte grad angeschlossen, da kam ein E-up gefahren und hat sich neben mir platziert. Das Pärchen hatte leidliche Probleme den Charger zum leben zu erwecken. ALso hab ich sie gefragt ob ich vielleicht helfen kann.
Ja, das laden geht einfach nicht los - sie können sichs nicht erklären. Ich gab dann den altbekannten Tip, er solle doch mal den Stecker leicht noch oben drücken und so lange halten bis das Auto verriegelt - danach gings dann natürlich
Die beiden haben nen recht sympatischen Eindruck gemacht, und weil die auch in meiner "Altersklasse" waren, also 50+ kam man dann ins Gespräch... Ja, sie fahren den Wagen jetzt gut 1 1/2 Jahre, nützen ihn hauptsächlich zum Pendeln und sind jetzt gut 25.000km damit unterwegs gewesen.
Also, keine "Newbies".
Was mich dann allerdings gewundert hat war, dass die nix davon wussten das die Stecker der HPC's gerne mal eben dieses Problem haben. Und als ich sie dann gefragt habe, wieso sie denn an den Ionity Charger gefahren sind und nicht an den der Stadtwerke, kam nur als Antwort: Ja, keine Ahnung, war halt der erste in der Reihe, der frei war. Der eventuelle Preisunterschied war jedenfalls kein THema, da sie meinten, dass sie auch mitm Hausstrom Kunde dieser Stadtwerke sind und da um den gleichen Preis wie bei Ionity laden.
Als ich dann eben meinte, dass sie mit ihren 35kW Ladeleistung oder so den Platz für einen blockieren, der evtl. ja viel schneller laden könnte und sie die Ladeleistung ja gar nicht brauchen können kam großes Staunen auf - als sie auf "mein" Display geguckt haben, sind sie völlig vom Glauben abgefallen - wie, der lädt mit über 230 kW?! Sowas gibts überhaupt?!?
Die waren dann auch völlig betroffen von der Sichtweise - die sind also nicht aus Ignoranz oder so an den Charger gefahren, sondern wussten das ganz einfach nicht und hatten sich darüber auch noch nie Gedanken gemacht!
Im Nachhinein bin ich dann ins Grübeln gekommen: Für mich war es bisher völlig normal, das E-Auto Fahrer über diese Themen bescheid wüssten, sich informieren, teilweise sogar a bisserl "nerdig" bei dem Thema sind. Das waren z.B. auch Themen, mit denen ich mich auch mit meinem Verkäufer beim "After-Sales-Small-Talk" unterhalten habe...
Aber das waren einfach nur ganz normale Autofahrer die jetzt eben a E-Auto fahren. Alles das gleiche, nur das man eben anstatt Sprit jetzt Strom in die Kiste schüttet.
Der Gedanke lässt mich seit dem irgendwie nicht mehr los... Bin ich, sind wir "informierten" eher die Ausnahme? Bräuchte es quasi sowas wie ne E-Auto Schulung durch z.B. den Verkäufer, also, jetzt kein Studium sondern nur so die Basics? Da wir ja immer mehr werden - wird das für die Zukunft nicht immer mehr zu einem Problem?
...man wird immer auf ignorante Zeitgenossen treffen, denen es egal ist ob sie mit ihrem Handeln andere den Nerv rauben - aber so wie diese beiden, die es ganz einfach nicht wussten und wenn sies gewusst hätten niemals den HPC angesteuert hätten... Wird das in Zukunft immer mehr werden?