Generelle Informiertheit der E-Auto Fahrer

  • Was für uns basis Wissen ist, kann für den ein oder anderen schon Voodoo sein.

    Mein Vater fährt schon 3-4 Jahre elektrisch, als ich ihm von ChargePrice.app erzählt habe hat er mich angeguckt als ob ich das Rad neu erfunden habe. Wie du kannst sehen mit welcher Karte ich wo am billigsten Laden kann. :D

  • Habe einen Kollegen der hat seit 2 Jahren ein E-Auto (VW up), der hat noch nie öffentlich geladen, immer nur zuhause.

    Also ist es gut möglich dass auch jahrelange E-Autofahrer nicht alles wissen, wer weiß auch schon alles.


    Und letztens habe ich zwei Männer, Anfang 20 mit einem Mini Cooper.

    Hatten den als Leihwagen, da ihr Auto in der Werkstatt war und mussten jetzt 500km weit fahren.

    Waren am fluchen, dass sie alle 120km ewig laden mussten und dass sie an der Ionitysäule nur mit 50KW laden konnten.

    Weiter störten sie sich dran, dass die Kiste nur 160 km/h fuhr.
    Ich musste den beiden dann auch erst mal erklären, dass sie eigentlich auch an der 50KW Säule hätten laden können, das sie vielleicht das falsche Auto für die Strecke unterm Hintern haben, bzw. das Auto die falschen Fahrer (wegen der 160km/h und sich dann wundern, dass die 33KWh Akku relativ schnell leer ist).

    Das ein Wechsel von Verbrenner auf E-Auto ein Systemwechsel ist, wo man sich erst informieren muss war denen nicht bewusst.

    Am Ende vom Lied war ich dann auch länger an der Säule als gewollt.


    Ein anderes mal musste ich ein Pärchen helfen, hatten sogar schon die ENBW Ladeapp auf dem Handy, hatten allerdings kein Konto eröffnet. Auch blind losgefahren.

    ehemaliges Fahrzeug: Volvo V70 D5; Diesel 2,4 l , 185 PS Baujahr 2009, 328500km

    Bestellung: 26.11.2021 RWD, große Akku, GT Line, rot, Wärmepumpe, P5

    Übergabe am 30.03.2022

  • Das ein Wechsel von Verbrenner auf E-Auto ein Systemwechsel ist, wo man sich erst informieren muss war denen nicht bewusst.

    Das ist genau das was ich meine!


    Es is doch völlig falsch, das man den Leuten sagt: Ab jetzt nur noch Elektroautos. Bleibt aber alles gleich, bis auf das ihr jetzt laden anstatt tanken müsst.


    Ich hab das auch schon mal geschrieben: Ich war ja früher selber so einer: Am nächsten Tag an Termin in ner 600km entfernten Stadt gehabt. Also Morgens um 5 rinn in die Olga und losgefahren. Oh, Tank leer - egal, schnell 5 Minuten zum Tanken raus. Dabei auch gleich die Kippen und Red Bull Vorräte aufgefüllt. Dann wieder rauf auf die Bahn und unterm Fahren dem Navi das Ziel angesagt.

    Gehalten wurde nur zum Tanken und zum Pinkeln.


    Wenn man mit dieser Einstellung auf einen Stromer umsteigt wird man gnadenlos Versagen - egal ob Dacia Spring oder EQS 580+.


    Wenn man die Leute aber in diesem glauben lässt tut man damit keinem einen Gefallen!

    Hier ist doch vor allem der Verkäufer in der Pflicht, dass er die Leute aufklärt: Hör zu, Du musst a bisserl was verändern. Is alles machbar und is alles kein Beinbruch, aber Du musst Dich umstellen!


    ...und dazu gehört auch dass man sich mit der Thematik befasst. Wie gesagt, man muss kein Hochschulstudium draus machen, aber meiner Meinung nach wird man ohne die Basics zu kennen und diese Anzunehmen an der E-Mobilität grandios scheitern!

    EV6 AWD, Schwarz, alles außer Schiebedach. Bestellt 04.05.22 - abgeholt 28.07.22

    Elektrischer Selbstversorger: 36kW Peak aufm Dach, 24kW Speicher im Keller

    Die schwarze Seele: Diverse Erdölvernichter die allesamt äußerst giftig, äußerst nutzlos aber äußerst spaßig sind ;)

  • Da sprichst du jetzt aber ein ganz großes Problem an.

    In dieser Hinsicht hat das E-Auto quasi nur Nachteile, was es für den Händler schwieriger macht, es zu vermarkten. Daher wird darüber natürlich gerne geschwiegen.

    Dazu gibst du den Gegner von E-Fahrzeugen damit natürlich eine Steilvorlage... schließlich fährt jeder von denen täglich über 1000km mit einem 3,5T Anhänger, was auch schon ohne deine genannten Probleme nicht mit einem E-Fahrzeug funktioniert.

    Wenn ich nicht zuhause laden könnte und nicht nur großteils kurze bis mittlere Strecken fahren würde, hätte ich auch kein Interesse.

    Das ganze externe Laden werde ich versuchen aufs Minimum zu beschränken, da unsere Infrastruktur einfach noch nicht weit genug ist.

    Genauso stört mich auch dieser ganze Unsinn mit Ladekarten etc.

    EV6 GT Runway Red 🇩🇪

    Bestellt: 20.11.2021

    Geliefert: 17.03.2023

  • Dazu gibst du den Gegner von E-Fahrzeugen damit natürlich eine Steilvorlage... schließlich fährt jeder von denen täglich über 1000km mit einem 3,5T Anhänger, was auch schon ohne deine genannten Probleme nicht mit einem E-Fahrzeug funktioniert.

    Tja...leider hast Du da natürlich recht - ich kenne genügende dieser Stammtischparolen - komme ja auch von der "etwas anderen" Verbrennerfraktion - was ich mir Abends in der Kneipe oft anhören muss seit dem ich den EV6 geordert hatte...Da is zwischen Blödsinn, Schwachsinn und Unfug so ziemlich alles dabei ;)


    Allerdings muss man auch fairer weisse zugeben, dass ein E-Auto nicht für jeden funktioniert. Wenn ich meine Außendienstler so ansehe...die schruppen gerne mal 60.000+ km im Jahr runter. So sehr ich auch auf die E-Mobilität stehe und so sehr ich auch am liebsten meinen gesamten Fuhrpark auf E-Autos umstellen wollen würde - würd ich meine Aussendienstler zum E-Auto zwingen würden die mir nen Koffer auf den Tisch schei**** ;)

    ...und ich würds sogar verstehen...


    Oder bei mir früher im Hobbybereich - bin mit meinem Sohn und dem Rennkart durch ganze Europa getingelt. Großer Sprinter, 2-Achs Hänger hintendran. Da muss man halt ganz ehrlich sagen: So toll Elektro ist - Diesel is da einfach toller ;)

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  • Ich bin auch sehr vorsichtig, was das Empfehlen von e-Autos angeht. Die einzige Ausnahme, wo ich dann doch eine Empfehlung in Richtung reines BEV mache: Wenn sich jemand mit eigener Lademöglichkeit einen Plugin kaufen möchte (und dies kein Toyota ist :P ).


    Zum einen würde ich auf die spezifischen Vorteile des Hybrid/Plugin-Hybrid-Antrieb von Toyota hinweisen (der einzige Plugin, der auch bei leerem Akku nicht zum Säufer wird und der in Kombination nicht einen Verbrenner + e-Antrieb hat, sondern unterm Strich sogar weniger anfällige Teile) und zum anderen tatsächlich zum reinen BEV raten, denn wer nahezu täglich einen Plugin Zuhause laden kann, kann auch alle 3-4 Tage einen BEV laden.


    In der Praxis mag es wie bei mir komplett ohne eigene Lademöglichkeit Zuhause oder auf Arbeit trotzdem ganz hervorragend funktionieren, das hängt aber ganz stark von der Ladesäulen-Infrastruktur ab, an der man täglich vorbei kommt. Und letzteres kann sich wg. defekten Ladesäulen, Baustellen, dämlich parkenden Verbrennern oder neuen e-Auto-Kunden von heute auf morgen komplett ändern.


    Ich habe das in den letzten 1,5 Jahren alles erlebt, erstaunlicherweise aber immer für mich funktionierende Alternativen gefunden. Hier in Berlin gibt es in meiner Gegend zum Glück auch genügend AC-Ladesäulen und bis jetzt keine KollegInnen, die ebenfalls auf ein e-Auto umgestiegen sind ^^ Und mein Dorf, wo ich wohne, hatte ursprünglich drei AC-Ladesäulen. Die dichteste in ca. 500 m Laufreichweite ist von Anfang an kaputt (mind. 1,5 Jahre) und wird, wie ich letzte Woche erfahren habe, auch nicht mehr repariert (nicht Eichrechtskonform). Ob und wann dort eine Alternative hingestellt wird, konnte mir im zuständigen Rathaus niemand sagen.


    Von den anderen beiden AC-Ladesäulen, beide in ca. 30 Minuten Reichweite zu Fuß erreichbar, ist eine seit 6 Monaten defekt und die andere war knapp 2 Monate defekt, funktioniert jetzt aber wieder. Der einzige Vorteil: Dort ist das Laden _im Moment_ kostenlos, so dass ich mir dies am Wochenende manchmal antue.


    Was ich nicht erlebt habe: Dass in meiner Gegend in den letzten 1,5 Jahren weitere AC-Ladesäulen dazugekommen sind. Im Gegenteil, funktionierende Ladesäulen werden immer wieder wegen Baustellen, Umleitungen, gesperrten Straßen, was auch immer für Wochen/Monate außer Betrieb genommen.


    Wenn sich jemand aus eigener Entscheidung aber ohne eigene Lademöglichkeit für ein e-Auto entscheidet, berichte ich auch von meinen Praxiserfahrungen. Aber wie gesagt, das kann in jedem Bezirk, in jeder Stadt, in jedem Landkreis anders aussehen und ist im Moment auch dermaßen im Fluß (und leider nicht nur zum besseren), das muss jeder für sich vor Ort selbst prüfen und entscheiden.


    Das Thema Ladekarten ist dank der ein oder anderen App, die die jeweils günstigsten Karten raussucht, zum Glück einfacher geworden und in der Praxis haben für mich max. 3 Karten gereicht (freshmile, EnBW, Kia Charge), der Rest war nur für Urlaube im Ausland vorsichtshalber angeschafft, habe ich dort aber auch nicht gebraucht.

  • Bin absolut bei euch, mir gefallen die Überlegungen und Feststellungen von C.M. Burns und Timo.


    Ich gehe noch einen Schritt weiter und frage provokativ, warum wir und denn überhaupt für E-Mobilität entschieden haben?


    - Machen wir das aus

    - Überzeugung (Nachhaltigkeit / Umweltschutz-Gedanken)?

    - Kostenüberlegungen?

    - Zeitgeist?

    - Technischer Affinität?

    - Angeberei?

    - Vorreiterrolle?

    - Spielerei?

    - Kombination von obigen Faktoren?


    Was hat euch dazu bewegt, umzusteigen? Bin ich jetzt OT? Finde, das passt schon hier rein.


    Sonnengruss

    Lati

    Bestellt am 04.02.22 (Händler-Vorläufer) Kia EV6 GT-Line 77kwh 325Ps P1,P2,P3,P4,P5,P6,P7 Glasdach, Anhängerkupplung. Das Auto ist moonscape matt. Fahrzeug am 6.8.22 in Empfang genommen

  • Na dann "oute" ich mich, warum wir bereits drei E-Autos haben und alle Verbrenner schon weg sind:

    1) geiles Fahren mit Komfort und Längsbeschleunigung

    2) fortgeschrittene Technik, z.B. Standklima

    3) Kosten

    4) Im Endeffekt doch bessere umwelttechnische Alternative zum Verbrenner

    5) eigene Lademöglichkeit (wobei ich zu 90% auswärts lade)

    6) Erfüllung unsere Anforderungen inkl. Anhängerziehen

    Nr. 2: EV6 in 12/21 bestellt: GT-Line in weiß, AWD, Voll+GD+Bright. 18 Monate ohne Status => storniert. Plötzlich FIN... Abgeholt in 09/23. AHK Selbsteinbau.

    Nr.1: EV6 in 05/22 als Neuwagen zur Wartezeitüberbrückung gekauft: GT-Line in weiß, RWD, Voll + GD, AHK Selbsteinbau.




    Einmal editiert, zuletzt von Andrei ()

  • Bei mir ganz klar (und auch in der Reihenfolge gewichtet)


    1. Überzeugung (Nachhaltigkeit / Umweltschutz-Gedanken)

    2. Technischer Affinität

    3. und für mich auch wichtig: Fahrspaß ohne den sonst üblichen Lärm!


    Kostenüberlegungen kann ich nicht sagen. Spielt auch mit rein, aber die höheren Anschaffungskosten werden nur durch günstigere Ladekosten/Unterhaltskosten kompensiert, wenn ich das Auto eine entsprechend hohe Anzahl an Kilometern fahre und ob ich das je schaffe, weiß ich nicht.

  • - Machen wir das aus


    Was hat euch dazu bewegt, umzusteigen? Bin ich jetzt OT? Finde, das passt schon hier rein.

    Eigentlich bist Du auf die Ausgangsfrage bezogen OT, ja, aber da ich den Thread ja initiiert habe und es ja ums grundsätzliche gehen soll: Gerne! :)


    Also, mein Beweggrund war hauptsächlich: Trotz (....oder wegen?? ;)) meiner 50 Jahre bin ich ein ewiges SPielkind. Neue Technologien kicken mich einfach.


    Umweltaspekt...nunja...auch wenn es viele Studien gibt das ein E-Auto IMMER nen besseren Fußabdruck als ein Verbrenner hat ist mir klar, das ich damit auch nicht die Welt retten werde.

    Technische Affinität, Vorreiterrolle? Ja, auf jeden Fall!

    Angeberei? Nunja, dazu stehen andere Spielzeuge im Archiv ;)


    Unerm Strich also wohl a Kombination aus irgendwie allem. Aber der Spieltreib steht zugegebenerweise klar im Vordergrund ;)

    EV6 AWD, Schwarz, alles außer Schiebedach. Bestellt 04.05.22 - abgeholt 28.07.22

    Elektrischer Selbstversorger: 36kW Peak aufm Dach, 24kW Speicher im Keller

    Die schwarze Seele: Diverse Erdölvernichter die allesamt äußerst giftig, äußerst nutzlos aber äußerst spaßig sind ;)