Wieviele Kilometer wir schon mit dem GT absolviert haben, weiß ich auswendig gar nicht. Aber bisher bin ich vollauf zufrieden.
Die Bedienung ist selbst für jemanden, der noch nie KIA gefahren ist, sehr intuitiv. Touchbedienung und ich werden wahrscheinlich nie mehr beste Freunde, aber es geht erstaunlich gut. Auch wenn ich den Drehrücksteller des C43 im EV6 schon vermisse. Bisher habe ich aber im Menü fast alles gefunden, was ich gebraucht habe, mit Ausnahme der Absenkung des rechten Außenspiegels beim seitwärs-rückwärts einparken. Das macht er nicht so, wie in der Bedienungsanleitung beschrieben ist. Ich hatte bisher aber auch noch keine Zeit, mich vertieft mit dem Problem zu beschäftigen. Mit der 360-Grad-Kamera gehts auch so.
Fein wäre, wenn die LEDs, die unter den Heckspoilern oben verbaut sind. wie beim AMG unten an den Außenspiegeln wären. Dann wäre das Entlangfahren an einer Mauer im Dunklen viel einfacher. Da hinten oben brauche ich keine Lichter.
Die Beschleunigung ist selbstverständlch eine Wucht; selbst im Eco-Mode reicht das in den meisten Fällen dicke. Allerdings möchte ich, wenn ich mal den GT-Mode drin hatte, wegen der feineren Fahrwerks- und Gaspdedalabstimmuing nciht mehr auf den schwammigen Eco-Mode zurück. Mein erster Griff beim Wegfahren ist daher zweimal die GT-Taste drücken und in den "My-Mode" schalten: Motor auf Eco und Rest auf Sport. Und Reku-Stufe auf 3; mein Mann bevorzugt eher 1. Er geht zu aprupt vom Gas, so dass die Mädels letztes Wochenende gebeten hatten, dass ich die 200km nach Hause fahre. Auf der Hinfahrt ist ihnen zum ersten Mal im Auto schlecht geworden.
Die ersten längeren Strecken mit 200 km einfach sind auch absolviert. Im Stadtverkehr als Mama-Taxi reicht der Akku gefühlt ewig. Auf der Autobahn muss man schon ein wenig planen und die Ionity-Lader parat haben. Das Nachladen auf 80% geht aber tatsächlich sehr fix. Wenn ich das Zahlen an einer gut besuchten Tankstelle mit einrechne, brauche ich nur doppelt so lange wie mit dem Verbrenner an der Tankstelle.
Die Materialien im Innenraum sind nach den ersten Wochen gefühlt nicht so hochwertig wie im C43, und auch im Seat Leon Cupra nahmen Sitze und Oberflächen nicht so viel Staub in kürzester Zeit an. Aber es geht. Die manuelle Sitzverstellung finde ich etwas hakelig. Das würde auch besser gehen. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Das Platzangebot auf der Rückbank ist für die Mädels gigantisch. Durch den fehlenden Mitteltunnel ist das Platzangebot gefühlt noch mal größer. Insgesamt liegt das Auto in Bezug auf grds. Ausstattung, Verarbeitung und durchdachter Features für mich irgendwo zwischen Mercedes und Seat.
Was nicht so fein ist: Das Mittelteil der Rücksitzbank ist nicht separat umlegbar. Vier Paar Ski und vier Insassen lassen sich somit leider nicht transportieren. Die "Durchreiche" ist ein Witz. Da passt nicht mal ein Paar mit Bindung durch. Der doppelte Boden im Kofferraum ist kaum nutzbar. Das ist auch ungünstig gelöst. Das Ladekabel haben wir samt Abschlepphaken in den Frunk vorne reingezwängt. Das geht gerade so. Und nach der ersten in die Rücksitzbank ausgelaufenen Wasserflasche musste mein Mann feststellen, dass der Rahmen, auf dem die Rücksitzbank aufliegt, unlackierte Schweißstellen hat. Auch nicht fein.
Erster wirklich negativer Aspekt: Bei 160 und schneller wischen die Scheibenwischer nicht mehr wirklich. Offenbar fehlt der Anpressdruck. Erst rubbelt er nur noch über die Scheibe, ab 180 geht gar nichts mehr. Das Autohaus hat dfür keine Erklärung. Wir sollen den GT demnächst zur Begutachtung vorbeibringen.