Beiträge von noradtux

    Meine Meinung dazu ist inzwischen, dass eine (gute) Ladeplanung nützlich ist, wenn man möglichst schnell irgendwo hin will, wo mehr als 1 Ladestopp nötig ist. Man lädt dann nur soviel, wie zum Erreichen der nächstbesten Ladesäule nötig ist und spart Zeit. Will man noch ad-hoc Zwischenziele ansteuern (Sehenswürdigkleiten oder so) schmeißt das die Planung eh über den haufen. Da würde ich eher zusehen, ordentlich Reserve im Akku zuhaben. Bin dann natürlich auch langsamer.

    Kia bietet allerdings nur eine Option zur Klimatisierung, so viel ich weiß.

    Wenn also Kia kein IF für die Batterie Vorkonditionierung anbietet, wie soll ABRP diese starten?

    ABRP kann evtl. freundlich bei Kia nachfragen ;)

    Allerdings rechne ich nicht damit, dass Kia darauf eingeht. Man kann die Vorkonditionierung bestimmt per CAN über die Diagnoseschnittstelle auf die gleiche Weise triggern wie die Headunit das tut. Das herauszubekommen würde aber einiges an Reverseengineering auf den internen Bussystemen bedeuten. Ich bin für solche Eingriffe derzeit noch zu feige ;)

    Oder noch besser für Sicherheitsliebende, wer zum Lader fährt wird gefragt ob die Batterie vorgeheizt werden soll, um die optimale Ladeleistung zu bekommen.

    Das wäre auch die von mir favorisierte Lösung. So "Hey, soll ich zum nächsten Wegpunkt schonmal vorheizen?". Weil eben auch nicht alle Säulen garantiert bekannt sind. Plus ggf. die Möglichkeit, das per Bluelink/API zu triggern.

    Falls das allen schon bekannt sein sollte entschuldige ich mich schonmal für's Klugscheißen .. :

    Bei der Diskussion von Ladeleistungen bzw. im Allgemeinen der Belastung der Zellen durch Laden oder Entladen macht es gerade zwischen verschiedenen Fahrzeugen keinen Sinn, von der absoluten Leistung (Kilowatt) zu sprechen. Die Batterie interessiert sich für das Verhältnis zwischen Kapazität und Leistung, ausgedrückt durch die C-Rate. Genau genommen ist 1C definiert als die Leistung bei der man die Batterie in einer Stunde vollständig lädt oder entlädt. Bei 77 kWh Kapazität sind 77kW genau 1C. Das ist etwas, was die Batterie beim Entladen kaum merkt. Nehmen wir einen Ioniq mit 28kWh Batterie sind 77kW schon 2,75 C (max. Ladung beim Ioniq liegt so bei 2,2 bis 2,3 C).

    Ein Fahrzeug mit 50kWh Batterie lädt bei 50kW mit 1C also genau so schnell wie eines mit 100kWh bei 100kW.

    Für einen Kona mit 64kWh sind also die max möglichen 70kW Ladeleistung (gut 1C) ziemlich mies. Der Ioniq mit 2,3C ist schon ziemlich weit oben. Die E-GMP-Fahrzeuge mit gut 3C reizen das Limit der NMC811-Zellen schon ziemlich stark aus. Der Taycan liegt auch bei gut 3C. Da sind 150kW im Winter beim EV6 mit 77kWh immernoch gut 2C. Viele andere Fahrzeuge kommen im Winter kaum über 1C.

    Der alte Ioniq ist übrigens so ziemlich das einzige Auto, dass im Winter seine Zellen durch fahren warm bekommt (Luftgekühlt bzw. Luftgeheizt mit Luft aus dem Innenraum).

    Zumindest auf Basis der Teardown-Videos auf dem Munro-Live-Kanal scheint diese Bauweise auch eher die Norm als die Ausnahme zu sein, zumindest für Module aus Pouchzellen. Kühl-/Heizkanäle zwischen den Zellen habe ich bislang nur bei Tesla und ich meine Rivian gesehen. Wobei die auch Rundzellen verwenden. Da ist das einfacher.