Ganz genau so sieht es hier in D leider aus. Ein Kollege hat eine PV-Anlage, die fast 20 Jahre alt ist, da lohnt sich die Einspeisevergütung noch, gut, das Ding war dann auch wesentlich teurer als heute....mir geht es aber nicht darum, die PV-Anlage wirtschaftlich zu betreiben, sondern das ist mein bescheidener Beitrag zur Energiewende (und so wie es leider gerade aussieht, habe ich alles richtig gemacht).
Ich hatte fast die gleichen Ansätze wie du zur Entscheidung der PV. Auch ich wollte meinen Beitrag leisten, und wollte eigentlich einen Mehrstufenplan umsetzen. Anschaffung PV, Umstellung von Gas auf WP, E-Auto, alles im Jahresrhythmus. Aber dann wurde es gleichzeitig WP und PV, halbes Jahr später EV6 bestellt, den ich nun den 6. Monat fahre, war ja in den Top Five der Besitzer. Habe keinen einzigen Schritt bereut, in Zeiten wie diesen schon gar nicht.
Ich habe alle Anlagen nach dem letzten Stand der Technik bestellt, ich selbst komme ja aus dem Bereich der Elektrotechnik und habe möglicherweise mehr Verständnis für diese Technik.
Das Zauberwort dabei ist SmartGrid, also intelligentes Netz. PV und Akku sind bereits normal, aber ich habe einen zusätzlichen Speicher mit 77 kWh auf 4 Rädern vor der Tür stehen, und kann ihn eben noch nicht nutzen. Da legen sich die EVU noch quer. Aber meine Wallbox, WP kann schon Smartgrid, sogar meine Waschmaschine. Sinn ist es, den Verbrauch in die energieschwachen Zeiten zu legen, dann, wenn Strom im Überfluss da ist. Das ist in der Nacht, am Wochenende, aber auch mittags, wenn die PV und Windräder gut einspeisen. Ich wechsle nach Ablauf der Bindung meines Vertrages mit Garant-Tarif (noch 8,xx ct/kWh)zu einem Anbieter, der mir tagesaktuell den Überschuss mit 34 ct abnimmt, in den billigen Zeiten heize ich auch um 1 Grad höher, produziere Warmwasser auf Vorrat. Und das vollautomatisch! Und zu den teuren Energiezeiten habe ich Warmwasser in Mengen, mein Auto voll geladen und einen wärmeren Hintern als sonst.
Der Energiemarkt ist bei uns in AT völlig liberalisiert, daher habe ich die Möglichkeit. Ich kaufe den Strom zu Börsenpreisen der EPEX (Stromgroßhandelsbörse in Paris), mein EVU-Smartmeter weiß diese Preise aus dem Internet, verrechnet mir jede Stunde den aktuellen Preis. Den kennt aber auch meine Wallbox, der kann ich eine Preisobergrenze eingeben, bis zu der geladen wird, wenn es teurer wird, macht sie Pause.
Und zu guter Letzt: wenn Sonntag Mittag, die Sonne scheint kräftig, ebenso viel Wind geht, also Alternativenergien voll produzieren, aber wegen Sonntag keine Abnehmer da sind, dann gibt es einen Minuspreis. Heißt, ich bekomme Geld dafür, dass ich Strom abnehme! Natürlich vollautomatisch!
Auch ich habe nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen das ganze veranstaltet, aber im Laufe der Zeit ergeben sich die Möglichkeiten der Liberalisierung des Energiemarktes, die ich aus Hobby auch mitnehmen möchte. Somit gehe ich davon aus, dass bei uns das bessere Umfeld für solche Gedankengänge ist. Und bei einem Hobby Geld zu sparen, ist doch schön. Möchte aber betonen, nicht geizig zu sein, auch gute Technik hat ihren Preis! 