Der SoC-Anzeige im EV6 traue ich seit einer Woche nicht weiter als ich spucken kann - und ich kann echt nicht weit spucken.
Mich hat die Anzeige "12V SoC" im Carscanner massiv angenervt, weil der Wert dort ständig um die 50-60% tanzte. Da ich schon einen Batterietausch hinter mir habe und ich keine Lust auf ein dutzend Motorhauben-Öffnungen und Hilfsstart mit Jumpstarter hatte, habe ich mir gedacht: baust die Batterie mal aus und lädst den Klotz zu Hause mal kräftig auf.
Das Ladegerät war nach etwa 8 Minuten fertig, von denen 5 allein auf den Desulfatisierungs-Prozess zurückgehen. Der Klotz war also knackevoll, nach 5 Minuten Ruhezeit gemessen 12,7V Leerlauf.
Wieder ins Auto geworfen den Trumm und nachdem das BMS sich wieder eingekriegt hat zeigte Carscanner: 69% SoC. Die einzig verlässliche Anzeige ist also die Spannung an der Batterie, der SoC scheint durch irgendwelche ominösen Algorithmen ermittelt zu werden, die ganz offensichtlich nicht so gut funktionieren. So ähnlich wie die SoH-Tests der Autodoktoren bei E-Autos...
Das blöde ist nur: Die Spannung kann man sich nur anzeigen lassen, wenn das Auto läuft, dann aber wird die Batterie ordentlich belastet und rasant geleert. Bleiakkus sind für E-Autos eigentlich ungeeignet, denn sie sind auf kurzzeitige, extreme Belastungen ausgelegt (Startervorgang bis 5kW). Im E-Auto gibt es nur vergleichweise winzige Belastungen, diese aber über lange Zeiträume. Hier wären andere Akkuformen deutlich geeigneter - aber auch dramatisch teurer.