Müsste es die Batterie eigentlich nicht ohne Probleme aushalten, wenn sie eine Zeitlang nicht nachgeladen wird? Schließlich wird die Batterie beim Verbrenner ja auch nicht geladen, wenn der Wagen steht. Ohne, dass man Angst haben muss, dass die Kiste nicht anspringt, wenn sie mal ein paar Tage (oder auch mal ein paar Wochen) nicht bewegt wird.
Theoretisch hast du damit vollkommen Recht!
Der Unterschied ist nur:
Punkt 1: Bei den alten Verbrennern bestand einfach nicht die Möglichkeit, diese mal während der Standzeit einfach so nachzuladen und deshalb hat man hier vermutlich viel Geld in die Architektur und die Softwareprogrammierung gesteckt, so dass am Ende ein möglichst schnell erreichter und optimal tiefer Ruhestrom herauskommt, damit das Auto mehrere Tage/Wochen stehen kann und dann noch anspringt.
Punkt 2: Bei einem Verbrenner (und noch mehr bei einem Diesel) werden enorme Anforderungen beim (Kalt)Start an eine 12V-Batterie gestellt, hier werden der Batterie aberwitzige Ströme entnommen und es wurde vermutlich mehr darauf geachtet von Anfang an eine gescheite 12V-Batterie zu verbauen.
Beide Punkte sind beim BEV ein wenig anders:
Punkt 1: Das Auto kann die 12V-Batterie quasi ständig nachladen, es besteht einfach keine Notwendigkeit seitens des Hersteller, hier viel Aufwand zu betreiben um einen niedrigen Ruhestrom zu erreichen. Ich hatte das mal vor rund einem Jahr gemessen, damals lag der Ruhestrom ab ca. 20-30 Minuten nach Ausschalten (so lange brauch das System um vollständig herunterzufahren!) noch bei ca. 50mA - das ist zwar noch irgendwo innerhalb des Rahmens von Empfehlungen wie hoch der Ruhestrom sein sollte, liegt aber halt am oberen Ende. (Nur um sicher zu gehen: Ich habe den Ruhestrom zu einem späteren Zeitpunkt ab Ausschalten nicht nochmal gemessen, könnte also sein, dass er später auch noch weiter runter geht...)
Hinzu kommt Punkt 2: Das Starten eines BEV stellt für gängige 12V-Batterien überhaupt keine Herausforderung dar: Hier müssen nur ein paar Steuergeräte hochgefahren werden (genauso wie beim Verbrenner auch) und dann einfach nur ein Relais für die HV Batterie angezogen werden - ein Klacks im wahrsten Sinne des Wortes. Und hier hat sich Kia eventuell(!) ein wenig verkalkuliert und hat eben wegen der geringeren Anforderungen vielleicht ein paar Euro sparen wollen und eben keine so wertige Batterie eingebaut.
Ich kann mich nur immer wieder wiederholen: Ich habe mir keinen Batteriewächter o.ä. gekauft. Als gelernter Kfz-Elektriker wusste ich, dass die 12V-Batterie nach der ersten Tiefenentladung hin war (7,irgendwas Volt gemessen) und habe mir eine gescheite Marken-(AGM)-Batterie (Banner, Varta, spielte keine Rolle) in der gleichen Größe bestellt und eingebaut: Seit über einem Jahr habe ich damit absolute Ruhe und nie wieder Probleme mit der 12V Batterie gehabt...